Von der Idee zur Ikone: Die Evolution der Repetierarmbrust
„Uns wurde klar, dass es am Markt an einer erschwinglichen, zerlegbaren Armbrust fehlte, die von nahezu jedem problemlos gespannt und genutzt werden kann. Sie sollte in unterschiedlichen Einsatzbereichen einer Armbrust gleichermaßen zuverlässig funktionieren“
– Matt Liu, CEO von Ek Archery Research
Seit Mitte der 1980er-Jahre wurde die Weiterentwicklung der Compound-Armbrust maßgeblich von den Bedürfnissen der Anwender vorangetrieben, insbesondere des nordamerikanischen Jägers. Auch wenn Jagdarmbrüste auf Reichweiten bis zu 70 Yards (≈ 64,0 m) äußerst leistungsfähig sind,
erfolgen die meisten Schüsse aus Entfernungen von 30 Yards (≈ 27,4 m) oder weniger.
Das liegt daran, dass der Lebensraum des nordamerikanischen Weißwedelhirschs und des Truthahns typischerweise aus bewaldeten Dickungen,
Wiesen und locker bewachsenem Gestrüpp besteht. In diesem Umfeld setzt eine hochwertige Sportarmbrust wie die Blade+ von Ek Archery Research einen 20″ (≈ 50,8 cm), 400-grain-Bolzen (≈ 25,9 g) mit rund 340 fps (≈ 103,6 m/s) frei und erzeugt damit etwa 100 ft·lb (≈ 136 J) Energie auf 30 Yards — Werte, die einen gut platzierten Schuss in aller Regel optimal wirken lassen. Gleichzeitig treibt die internationale Jagdarmbrustszene die Entwicklung flacherer Flugbahnen und größerer Durchschlagskraft voran; die neuesten, leise schießenden Plattformen erreichen Geschwindigkeiten von über
410 fps (≈ 125,0 m/s).
Einsatzmöglichkeiten jenseits der Jagd
Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen stellten sich CEO Matt Liu und sein Entwicklerteam bei Ek Archery Research die Frage: „Soll sich die Weiterentwicklung der Armbrusttechnik ausschließlich auf immer komplexere, hochgeschwindigkeitstaugliche Entwürfe konzentrieren?“ Dieser Gedanke sprach das erfahrene Designteam unmittelbar an und führte zu weiterreichenden Fragen, erklärt Matt: „Wir erkannten, dass Markttrends nicht mehr von
den Bedürfnissen der Anwender ausgingen, sondern zunehmend durch die eindimensionale Mentalität der Produktentwicklungsteams der großen Armbrusthersteller bestimmt wurden. Also fragten wir uns: ‚Welche potenziellen Armbrust-Interessenten werden durch die Produkte und Preise des aktuellen Marktes ausgeschlossen?‘ und ‚Welche weiteren Nutzungsaspekte werden durch den Fokus auf Großwild-Jagdrigs vernachlässigt?‘“
Die Reise, die diese Fragen in Gang setzten, führte zur Entwicklung einer zunehmend vielseitigen Plattform: den R-Series-Armbrüsten von Ek.
Größer ist nicht immer besser
Beim Neuentwurf einer Armbrust von Grund auf suchte Ek gezielt nach Lösungen für das niedrige Feuerrate-Problem herkömmlicher Armbrüste,
das durch unhandliche Spannseile und ungünstig platzierte Spannwinden noch verschärft wird. Aus dieser Entwicklung entstand die Pistolenarmbrust Cobra R9, die über einen integrierten Spannhebel geladen wird. Ihr 90-lb-Wurfarm-Set (≈ 40,8 kg) lässt sich von allen Anwendern leicht bedienen und beschleunigt einen proprietären 7,5″-Bolzen (≈ 19,1 cm) auf etwa 240 fps (≈ 73,2 m/s).Kurz darauf ergänzte die leistungsstärkere Cobra RX die Serie:
Mit 130 lb (≈ 59,0 kg) Zuggewicht und 15 Zoll-Carbonbolzen (≈ 38,1 cm) erreicht sie auf 40 Yards (≈ 36,6 m) eine kinetische Energie von etwa 27 ft·lb
(≈ 36,6 J) und eignet sich damit für den Einsatz der Jäger auf mittelgroßes Wild. Beide Modelle — R9 und RX — sind zudem revolutionär, weil auch ihre austauschbaren Wurfarm-Sätze und der Schaft werkzeugfrei und schnell vom hinteren Gehäuse abnehmbar sind; sie lassen sich platzsparend in einem kleinen Transportkoffer oder Rucksack verstauen. Die Wiederinbetriebnahme ist mit etwas Übung in wenigen Augenblicken möglich.
Diese Eigenschaft beseitigt die typischen Nachteile herkömmlicher Armbrüste in Sachen Transportfähigkeit.
Die Repetierarmbrust
Obwohl das Spannhebel-System der R9 und RX bereits eine höhere Feuerrate als die herkömmliche Einzelschuss-Armbrust ermöglicht, strebte das
Team von Ek die Entwicklung einer echten Mehrschuss-Plattform an, um schnelle Folgeschüsse zu erlauben. Mit der Vision einer modernisierten Version der antiken „Chu-ko-nu“ kooperierte Eks Designgruppe mit Jörg Sprave von GoGun/Slingshot Channel und entwickelte ein einzigartiges, oben ladbares Fünfschuss-Magazin für das neueste Modell der R-Series, das Cobra System RX Adder. Die Adder erreicht leicht eine Feuerrate von 10–12 Schuss
pro Minute — ein erheblicher Fortschritt gegenüber den ein bis zwei Schuss pro Minute einer klassischen Armbrust.
Mit denselben charakteristischen Designmerkmalen und Sicherheitsmechanismen wie R9 und RX beschleunigt das 130-lb-Wurfarm-Set des Adder die 7,5″-Carbonbolzen (≈ 19,1 cm) auf tödliche 270 fps (≈ 82,3 m/s). Der ausgeklügelte Magazinsicherungsarm erlaubt die Bedienung der Armbrust auch
im Laufen und erleichtert das Nachladen bei Dunkelheit. Diese Eigenschaften machen den Adder zu einem eindrucksvollen Verteidigungs- und Jagdwerkzeug und positionieren ihn als weltweit erste kommerziell erhältliche Repetierarmbrust.